"(...) Und wenn Adrenalin auch noch auf unzählige Tassen Kaffee oder eine ganze Kanne Matche-Tee (s.u.) trifft, verstärken sich Adrenalin und Koffein gegenseitig im Blut und es kommt bei manchen Menschen zu einem Panikgefühl mit Herzrasen, Tunnelblick & Co..(...)"
Matcha-Tee hat besonders bei jungen Frauen das Image, besonders gesund und Teil eines "healthy" Lebensstil zu sein. Gemahlene grüne Teeblätter sind aber in erster Linie Tee mit extrem viel Koffein - mit allen körperlichen Folgen!
Erst in zweiter Linie kommen möglicherweise die Antioxidantien & Co. zum tragen, Matcha-Tee schadet empfindlichen Menschen und dem Nicht-Kaffee-Typen aber genauso, wie starker Kaffee! Hier mehr Info zur Kaffee/Nicht-Kaffee-Typologie.)
Wie findest Du nun aber heraus, zu welcher Gruppe Du gehörst? Bist Du der Kaffe-Typ oder der Nicht-Kaffee-Typ?
Ein einfacher Trick: Hilft Dir eine Tüte TK-Erbsen auf der Stirn, im Nacken, oder auf dem Gesicht, dann hilft Dir aller wahrscheinlichkeit nach auch Kaffee, denn Kälte und Kaffee verengen die Gefäße!
Hilft Dir Kopf unter Wasser in der heißem Badewanne, Wärmflasche auf der Stirn oder stundenlang heiß duschen, dann bist Du der Anti-Kaffee-Typ. Kaffee verschlimmert Deinen Schmerz! Woran liegt das?
Kaffee ist so eine Sache bei Migränikern, denn Betroffene mit einer Vasodilatation reagieren anders, als solche mit einer Vasokonstriktion. Was heißt das? Bei den einen sind die Gefäße verengt, bei den anderen erweitert.
Kaffee, bzw. Coffein, damit also auch Cola, Tee, Energy-Drinks, verengen die Gefäße. Hat ein Betroffener Migräne mit erweiterten Gefäßen, wirkt oft ein dreifacher Espresso Wunder, weil er die Gefäße im Kopf wieder zusammenzieht - und der Druck lässt schnell nach!
Anders herum gilt aber leider auch: Hat ein Betroffener beim Schmerzgeschehen verengte Gefäße, verschlimmert Kaffee die Situation!
Mein Tipp: Eis oder Heiss? Hilft eine Tüte Tiefkühlerbsen, oder schafft eine Wärmflasche Erleichterung? So wird schnell klar, ob eine sogenannte "Vasokonstriktion" oder eine "Vasodilatation" vorliegt.
Eine Gefäßerweiterung im Kopf spricht gut auf "zusammenziehendes" Koffein & Co. an, eine Gefäßverengung verschlimmert sich durch Kaffee, Tee, Energydrinks und einige Medikamente wie z.B. Grippemittel mit Pseudoephedrin.
Grundsätzlich sei gesagt:Die Selbstbeobachtung gibt in vielen Situationen mehr und besser Auskunft, als es ein Labortest oder Arzt jemals könnte. Dafür gibt es 3 Gründe:
1. Du kennst Dich selbst am Besten.
2. Du kannst Dich täglich, minütlich, sekündlich beobachten, der Arzt hat jedoch nur eine Momentaufnbahme.
3. Es gibt Stoffe und Situationen, die schwierig messbar sind, dazu gehören Unterzucker und Adrenalin.
Unterzucker schwierig messbar? Ja! Manche Werte erfordern nämlich eine Punktlandung: Unterzucker wird durch Adrenalin beseitigt, viele von uns weisen also nach einem kurzen Ausflug weit unterhalb des Normalwertes wieder den unauffälligen Normalwert auf, haben statt dessen aber plötzlich Unmengen Adrenalin im Blut - und darauf folgt die Panikattacke.
Unterzucker vor der Adrenalinausschüttung in der richtigen Sekunde zu messen, also Blut abzunehmen, dieses zu untersuchen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, ist vielfach nicht möglich. Adrenalin weist die selbe Problematik auf, weil Adrenalin als "kurzfristiges" Stresshormon für Flucht oder Kampf stark "flüchtig" ist.
Beim Cortisol ist es einfacher, es ist das "langfristige" Stresshormon und steht längere Zeit zur Verfügung, ist also durch Laboruntersuchungen gut zu diagnostizieren. Aber bis dahin ist unser Adrenalin schon längst verflogen, aber Adrenalin macht die plötzlichen Attacken, nicht das langsam wirksame Cortisol.
Fazit: Probieren geht über studieren, wie man so schön sagt! Selbstbeobachtung, ausprobieren und ein bisschen Geduld hilft manch einem mehr als alle Laborwerte dieser Welt!