Es gibt unzählige Seiten im Internet, Migräne-Bücher und Diäten, die entspanntes Low Carb für Migräniker propagieren. Locker flockig, bisschen mehr Grillfleisch und Olivenöl statt Baked Potato und der Schmerz ist weg! Manch einer mag sich die Frage stellen, warum man es sich schwer machen soll, wenn es auch leicht geht?
Diese Frage ist nicht nur absolut berechtigt, sondern kann auch ganz klar und einfach beantwortet werden: Wenn Ihnen Low-Carb und moderates Vorgehen hilft, brauchen Sie NICHT No-Carb und die harte 21-Tage-Diät !!!
Einigen Migränikern hilft tatsächlich der moderate Verzicht auf Kohlenhydrate, um den schwankenden Blutzucker zu stabilisieren, also lediglich die Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Einigen! Aber eben nicht allen! Und für letztere ist die 21-Tage-Diät gemacht!
Gute Indikatoren, zu welcher Gruppe Sie gehören und mit welchem Vorgehen Sie Erfolg haben werden, sind folgende Fragen:
Wenn Sie hier im Idealfall 7x mit "Ja" geantwortet haben, sind Sie bestens bedient mit einem moderaten Vorgehen! Denn: Wenn Sie männlich sind, die Pfunde nur so purzeln sobald Sie Süßigkeiten oder Bier weglassen, wenn Sie noch nie "diätet" haben, oder wenn Sie grundsätzlich ein sehr schlanker Mensch sind, dann ticken Sie anders, nämlich richtig!
Was machen schlanke Menschen anders, zumindest als die Dicken und Übergwichtigen, die sich mit gesunder Kost und Sport herumquälen und trotzdem zunehmen?
Denn bei den mühelos Schlanken schaltet der Glukose-Verbrennungsmotor ebenso mühelos in den Fettverbrennungsmotor (Ketose). Einfach so! Zwischendurch, wenn das Meeting mal wieder zu lange dauert und das Mittagessen ausfällt oder nachts.
Wenn diese Menschen trotzdem Migräne haben, liegt es oft an der Art der Errnährung, die extreme Blutzuckerspitzen verursacht, den Blutzuckerspiegel in der Folge zu tief absinken lässt und damit das Adrenalin auf den Plan ruft.
Wenn diese Migräniker die Gummibärchen vor dem Fernseher, den Orangensaft am Morgen oder die Handvolll Weintrauben im Nachmittagsloch weglassen, sind viele bereits dauerhaft migränefrei. Und bitte: Frühstücken Sie!!! Mit Rührei und Speck und einem Eiweißbrot, lecker und gehaltvoll!
Viele dicke Migräniker lassen das Frühstück weg und bekommen spätestens Mittags "Kopp"! Oder auch die Marmeladen-Fraktion! Stellen Sie sich vor, Ihr Körper ist kompolett leer von der Nacht udn Sie schütten einen Kaffee und ein Pfund Zucker ( denn nichts anderes ist Marmeladen-/Honig-Toast) in sich rein. Und schon fährt die Zucker-Insulin-Adrenalin-Achterbahn los!
Diese Empfehlungen und noch ein paar mehr, finden Sie in den "Top-10-Spielregeln". Die sind für die oben genannten Betroffenen (jung, männlich, schneller Gewichtsverlus bei simpler Nahrungsreduktion etc.) oftmals schon ausreichend! Für alle anderen Migräniker gelten diese simplen Spielregeln erst für die Zeit nach der 21-Tage-Diät!
Denn: Es gibt schlimmer betroffene Migräniker, die ein anderes Vorgehen brauchen, weil der Körper seinen zweiten Verbrennungsmotor nicht mehr findet.
Selbst tagelanger Nahrungsentzug führt nicht zum Umschalten auf die Fettverbrennung, erkennbar an wahnsinniger Dauermigräne, null Gewichtsreduzierung und körperlichem Schlappsein bis zum Zusammenbruch.
Hiervon können viele Frauen ein Lied singen, insbesondere diejenigen, die schon viele Diäten hinter sich haben!
Bei vielen Betroffenen, die sich für den harten Entzug über 21 Tage entscheiden, weil ein moderates Vorgehen nichts gebracht hat, setzt die Migräne sofort nach wenigen Stunden ein.
Gibt es einen besseren Beweis dafür, dass Sie abhängig sind von Kohlenhydraten und dass es einen ganz simplen Mechanismus gibt, der in Gang kommt, sobald der Nachschub ausbleibt? Also nix Stress, Trigger, "Migränepersönlichkeit" oder anderer Blödsinn!
Bei den meisten ist der Spuk am 4.Tag vorbei und eine völlig ungekannte, klare Schmerzfreiheit tritt plötzlich im Kopf ein, die viele von uns schon Jahrzehnte nicht mehr erlebt haben! Übrigens kennt man diesen Effekt am 4.Tag von fast allen Fastenkuren, was oft spirituell interpretiert wird, tatsächlich aber lediglich dem Anspringens des Fettverbrennungsmotor zuzuschreiben ist. Viele nehmen auch erstmalig wirklich ab!
Dieses körperliche und geistige Wohlbefinden hat allerdings mit zwei Effekten zu tun, die beide eintreten müssen, damit es einem wirklich gut geht:
Insbesondere letzteres lässt leider bei manchen Betroffenen länger auf sich warten. Erkennbar ist das an sehr unangenehmen kalten Schweißausbrüchen, innerer Unruhe, zitternden Händen, Nebel im Kopf, Schlafstörungen und natürlich: Brutalen Dauer-Kopfschmerzen!
Bei manchen Betroffenen akzeptiert der Körper den niedrigen Blutzucker nicht so schnell als "normal" und kurbelt in bester Absicht die Adrenalinproduktion an.
Frauen tun sich hier meist schwerer als Männer, vor allem aber Menschen, die sich viele Jahrzehnte stark kohlenyhydrat-lastig ernährt haben. Typisch für diese Menschen ist, das sie von sich selber sagen:
"Ich bin eine ganz Süße!"
Gummibärchen, Cupcakes, Schokolade, aber auch Obst, Obstsäfte, Müsli, also vermeintlich "gesunde" Kost, schaffen über Jahre oder sogar Jahrzehnte bei Vielen eine Abhängigkeit von Kohlenhydraten, die manch ein Körper nicht innerhalb weniger Tage aufgeben mag.
Leider gibt es hier weder Tipps & Tricks, noch ein alternatives Vorgehen. Außer:
Augen zu und durch!
Durchhalten, es wird besser!
Unzählige Hormone benötigen Fett und Cholesterin für die Synthese, so dass insbesondere Frauen sich keinen Gefallen tun, auf Fett zu verzichten.
Die Tradition von Butter in heißen Getränken geht auf das Volk der Sherpas zurück, die im Himalaya leben. Der Amerikaner Dave Asprey zog beim Bergsteigen in Tibet seine Kraft vor allem aus Tee mit Butter und brachte diese Idee ins Silicon Valley, erfand dort seinen "Bulletproof Coffee", zu deutsch „kugelsicherer Kaffee“.
Das Getränk verspricht Energie zum Bäume ausreißen am Morgen und ein Sättigungsgefühl, welches bis zum Mittagessen anhält. Filterkaffee mit Butter und Kokosöl? Klingt gewöhnungsbedürftig, ist aber für Migräniker, die mit Kaffee kein Problem haben eine tolle Ergänzung. Für Menschen, die morgens keinen Hunger haben sogar ein echter Frühstücksersatz!
Filterkaffee mit Butter und Kokosöl, diese drei Komponenten – verrührt mit einem Stabmixer – so simpel funktioniert der Bulletproof Coffee, der bis zu sechs Stunden Energie liefert und das Frühstück daher problemlos ersetzen kann.
Das Geheimnis dahinter: Der Kaffee ist durch die Butter und das Öl sehr cremig und liefert dem Körper sofort Energie, da Kokosöl hauptsächlich mittelkettige Triglyceride enthält und diese schnell in die Leber gelangen. Die Leber wandelt diese speziellen Fette in Ketone um, welche - ähnlich wie Kohlenyhdrate - quasi sofort zur Verfügung stehen.
Aufgrund der schützenden Blut-Hirn-Schranke kann das Gehirn viele Stoffe nicht verwerten, Ketone nutzt das Gehirn jedoch ähnlich wie Kohlenhydrate problemlos und sofort. Denn genau das hat die Natur bzw. die Evolution für uns vorgesehen, zu Ötzis Zeiten waren Kohlenhydrate rar!
Die langkettigen Triglyceride der Butter benötigen hingegen etwas länger für die Verdauung und bremsen die Aufnahme des Koffein ins Blut ein wenig ab.Kaffee mit Butter und Kokosöl sind deshalb eine echte Gewinner-Kombo und absolut einen Versuch wert!
Übrigens: Wer keinen Kaffee mag, macht es wie die Sherpas - ganz einfach und orignal - mit Tee!